Marokko – Rundreise und Vergleich (2)

Bis zur Autobahn begleiten Korallenbäume die Route, danach Korkeichenwälder bis nahe Rabat. Israelis haben auf der Westseite Avocadoplantagen angelegt, obwohl die viel Wasser brauchen.

Rabat ist heute der Hauptsitz des Königs, dessen Palast nur von außen zu bewundern ist. Er besucht anscheinend regelmäßig die anderen Städte, wo jeweils ein Palast zur Verfügung steht. An vielen Bergen der Strecke, die er dann fährt, ist mit weißen Steinen der große Schriftzug weithin zu sehen: Für Gott, den König und das Vaterland. Wir rätseln, warum sich auf der Wiese vor seinem Wohnsitz so viele Störche sammeln, obwohl das Gelände nicht sumpfig wirkt.

   

     

Der Bau des Mausoleums König Mohammed V., in dem auch seine beiden Söhne König Hassan II und  Prinz Moulay Abdallah aufgebahrt sind, dauerte von 1961-1971 und umfasste nebenbei die Sicherung der Moschee aus der Almohadenzeit, zu der der Hassan-Turm gehörte. Er wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts von Abu Yusuf Yaqub al-Mansur, dem dritten Kalifen des Almohaden-Kalifats, in Auftrag gegeben. Der Turm sollte das höchste Minarett der Welt werden und die Moschee wäre, wenn man sie vollendet hätte, die größte der westlichen muslimischen Welt gewesen. Das Minarett blieb mit einer Höhe von 44 Metern stehen. 348 Säulen wurden errichtet, dann starb der Bauherr. Die Bauruine der Moschee wurde 1755 durch das Erdbeben von Lissabon nachhaltig beschädigt.

      

Wir erleben zufällig um 14 Uhr den Wachwechsel der Soldaten.

   

Von dort aus sieht man am Ufer des Bou-Regreg ein noch nicht ganz fertiges Hochhaus in Salé, der Nachbarstadt von Rabat. Alle Eigentumswohnungen sind bereits verkauft, der qm zu 5000 Euro. Pech gehabt… In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts bildete Salé den Mittelpunkt eines unabhängigen Piratenstaates.

Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichen wir einen Punkt der Straße von Gibraltar, wo Mittelmeer und Atlantik zusammenfließen. Als wir am Golfhotel in Tanger vorfahren, sind die meisten ziemlich kaputt, so dass nur wenige noch in die Altstadt wollen. „Morgen früh ist alles geschlossen, weil Freitag ist“, will uns Mohammed locken. „Jetzt oder nie!“ Aber wir werden noch genug Bazare sehen.  In der  Nacht regnet es. Haben wir das etwa mitgebucht?

   

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