Die Reise startete diesmal mit allen möglichen Unwägbarkeiten, zuallererst wegen Kurts Gesundheit drei Monate nach der OP. Deshalb zog sich der Ausbau des Hängers bis in den Oktober hin. Wie würde das Fahren mit Anhänger werden, war meine Sorge. Und wie würde es mit dem neuen dreirädrigen Motorroller gehen? Wir rechneten mit Problemen bei der Stellplatzsuche, ich auch bei den Millionen von Kreisverkehren und in engen Sträßchen.
Am 15. Oktober erstmal nur bis in die Vulkaneifel (Plaidt , Andernach, Maria Laach, Burg Bürresheim) gefahren. In der zweiten Nacht sank die Temperatur auf Null Grad. Das heizte die Reiselust an.
Wie beim ersten Mal wählten wir am 18.10. die bekannte Route über Mülhausen, da die keine Maut verschlingt. Den Stellplatz Dole (diesmal reichte eine Pause im Wasserguss für einen Stadtrundgang) erreichten wir im strömenden Regen. Von 18 Uhr bis 11 Uhr am nächsten Morgen goss es wie aus Kübeln. Besorgt schauten wir morgens raus, ob das Wasser vom Parkplatz auch abläuft: Es lief.
Abends erreichten wir das nächste Vulkangebiet (Volvic – Stadt des Mineralwassers). Auf dem sehr großen kostenlosen Stellplatz am Rande der Altstadt und im Vulkangebiet stürmte es in der Nacht so gewaltig, dass wir uns wie auf einem Boot fühlten. Blätter rasten waagrecht an uns vorbei. Der Samstag erlaubte einen sonnigen Spaziergang zur Kirche. Innen sind Netze gespannt, damit den Gläubigen keine Putzbrocken auf den Kopf fallen. Im Untergeschoss der Kirche sind Werkstätten untergebracht.


Am Sonntag, den 22. Oktober gelangten wir bis Cautras und übernachteten auf dem leeren Supermarktplatz, neben dem wir getankt hatten. Die Autobahnrastplätze waren voll mit LKW, eine Kaffeepausenrast erst beim dritten Versuch für uns möglich.
In Biarritz passten wir mit Ach und Krach auf die letzte Lücke eines kostenpflichtigen Platzes. Die Klappe des Anhängers können wir dort allerdings nicht rausklappen. Die Helligkeit reichte, um die letzten Surfer aus den Wellenbrechern steigen zu sehen, denn der Strand ist gleich über die Straße erreichbar. Nachts setzte bei 20 Grad ein Wolkenbruch ein, der bis 10 Uhr andauerte. Dann stiefelten wir langsam entlang der Küstenstraße durch den Ort, beobachteten Senioren beim Boulespiel. Für den nächsten Tag stellten wir das Motorrad zurecht, weil unser Hintermann weg war. Gegen Abend setzte jedoch Intervallregen ein, dessen Ende laut Regenradar auch nicht absehbar war. Beim Wieder-Einladen des Motorrads stürzte Kurt, mir blieb das Herz stehen. Zum Glück hatte er sich nicht verletzt. Eine andere Camperin half beim Aufrichten des Gefährts. Der Schreck saß uns beiden in den Knochen und ich fühlte mich in meinen Ängsten bestätigt.



