Das altehrwürdige Winter Palace Hotel wollten wir doch mal von innen sehen. Heute kostet eine Nacht zwischen 175 und 600 Euro pro Person. Der Bau des Hotels startete 1886 nach Anregungen britischer Forscher und eröffnete 1907 mit 86 Zimmern und 6 luxuriösen Suiten. Zunächst galt das Winter Hotel als Winterresidenz der ägyptischen Königsfamilie.
Das Hotel konnte sich zu dieser Zeit kaum vor Gästen retten. Hier übernachteten u.a. König Faruq, Prince Charles, Margaret Thatcher und Omar Sharif. Das Hotel diente im 20. Jahrhundert jedoch nicht nur als königliche Residenz, sondern auch als Schauplatz für Filme und Geschichten, u.a. Agatha Christie, die mit ihrem Ehemann bei den Ausgrabungen assistierte und ihren Krimi „Der Tod auf dem Nil“ hier geschrieben haben soll.
Der Park ist herrlich, ein großer Pool, einzelne Partyzelte, nette Sitzgruppen unter alten Bäumen und verschlungene Wege verlocken. Für einen Drink an der Bar waren wir nicht elegant genug gekleidet, aber wir konnten ungehindert rumgehen. Noch einmal besuchten wir eine Lightshow in Karnak und am nächsten Tag den Tempel bei Tage.
Während der Coronazeit starteten umfangreiche Restaurierungsarbeiten im großen Säulensaal. Auf den ausgebesserten Stellen der Säulen machte uns Ahmed auf rote Spritzer aufmerksam: „Das ist Blut. Die großen Fledermäuse spucken das dran, wenn sie satt sind.“ 1973 lagen noch viele Blöcke z. B. von Pylon IX wie ein Riesenpuzzle nebeneinander. Heute sind etliche Mauern wieder zusammengesetzt, geht mit Computer sicher prima. Kurt hatte es heute ganz schwer mit dem Gehen und schaffte es mit letzter Kraft zum Schiff, während ich in Richtung Ende der Sphinxallee hetzte, die ich zuletzt nicht gesehen hatte. Gegen Mittag legten wir ab und passierten knapp hinter der Stadt eine im Bau befindliche Brücke.
Der nächste Anlaufpunkt am Spätnachmittag war der Hathortempel in Dendera, wo Carsten, Ingrid und Klaus die Führung mitmachten, aber wir an Bord rasteten und Massagen buchten.
