Endlich ist die Entscheidung gefallen, uns auf den Weg zu machen. Und der ist auch das Ziel. Durften wir in früheren Jahren so wenig Zeit wie möglich für An- und Abreise verschwenden, so haben wir jetzt die Muße, uns einfach treiben zu lassen. Wo es uns gefällt, bleiben wir länger. Es soll nicht nomadenhaft eine Besichtigung an die andere gereiht werden, bis in der Erinnerung die Objekte miteinander verschmelzen und der nachhaltige Genuss auf der Strecke bleibt, weil alles beliebig wird. Eindrücke müssen sich setzen können.
Damit Ihr unseren Weg verfolgen könnt, wollten wir aktuelle Infos ins Netz stellen. Das ging nicht so zeitnah wie gewünscht, aber jetzt ist es so weit. Ihr habt die Möglichkeit, etliche Bilder auch größer anzusehen, wenn Ihr draufklickt. Viel Spaß beim Lesen.
Liebe Aide, ich staune immer wieder über eure ausgeprägte Reiselust – da haben sich wirklich die Richtigen gefunden!
Euer Caravan ist aber auch ganz herrlich zum Drin-leben, das lohnt sich auszunutzen solange es möglich ist.
Ob auch euer geruhsames, ländliches Zuhause rechtsrheinisch eure Reiselust befeuert?
Mein engagiertes Leben hier in der Hauptstadt ist derartig bewegt, dass ich eh immer nur Bruchteile schaffe von dem, was mir wichtig wäre. Meine Tagesausflüge mit dem e-bike in die so unterschiedlichen Bezirke Berlins sind voller neuer Eindrücke: unzählige Menschen aus der ganzen Welt treffe ich überall. Leider sind mittlerweile vorwiegend Sprachen zu hören die ich nicht verstehe. Englisch, Französisch und Deutsch, das ist entschieden in der Minderheit.
Der nicht enden wollende Strom der Geflüchteten ist manchmal bedrückend. Es fehlt an Wohnungen, Schul – + KiTaplätzen, Sprachunterricht, Arbeitserlaubnis für alle, gewollte und legale Eingliederungsmöglichkeiten, sinnvolle + realistische Perspektiven und und und. Jetzt werden schon wieder die Sporthallen belegt, obwohl unsere Kinder / Enkel wegen der Pandemie und den früheren Flüchtlingsströmen schon jahrelang darauf verzichten mussten.
Doch Berlin war schon immer eine Zuwandererstadt, die Vertriebene jeder Art aufgenommen und integriert hat. So wird das hoffentlich auch weiterhin gelingen. Mein ehrenamtliches Engagement im Rheinland von 1992 – 2012 in der Flüchtlingsbegleitung werde ich hier nicht wiederholen, dafür fehlt mir jetzt die Spannkraft. Manchmal radele ich zur Domäne Dahlem, (das ist der einzige deutsche Bio-Bauernhof mit U-Bahn-Anschluss) – da setze ich mich an die Felder, neben die Hühner, Ziegen, Pferde, Schweine, Kuh und Kalb, und träume mich in frühere, ländliche Zeiten linksrheinisch und in der hessischen Kindheit.
Ich freue mich über die Verbindung zu euch auf diese Weise, grüße auch Kurt herzlich, bleibt gesund und munter! Nana